Herzlich Willkommen. Heute geht es hier im Blog darum, welche Schritte ihr gehen könnt, um eure Kommunikation zu verbessern. Häufig erlebe ich Paare, die in einer Sackgasse gelandet sind. Anstatt nach Lösungen zu suchen, zu versuchen den Partner/ die Partnerin wirklich zu verstehen und auf die Bedürfnisse des anderen möglichst gut einzugehen, herrschen eher Gefühle von Wut, Abgrenzung und häufig kommt es zu Vorwürfen. Aber mal ganz ehrlich: Ist es dir wirklich wichtiger Recht zu haben als eine gute Zeit mit deinem Partner/ deiner Partnerin zu verbringen? Ganz wichtig ist es immer, sich vor Augen zu führen, dass Wahrnehmung immer subjektiv ist. Wir gucken alle durch unsere eigene Brille, die durch vorhergehende Erfahrungen, unsere Persönlichkeit, unseren Aufmerksamkeitsfokus und unsere Überzeugungen geprägt ist. Die Wahrscheinlichkeit ist also groß, dass keiner von euch beiden „Recht“ hat und es sich deshalb sehr lohnen kann, herauszufinden, was dein Partner/ deine Partnerin wahrnimmt und braucht, damit ihr wieder mehr zusammen wachsen könnt. Lasst uns daher heute auf fünf Strategien eingehen, die euch helfen können eure Kommunikation zu verbessern.
- Aktives Zuhören: Höre deinem Partner/ deiner Partnerin zu, ohne im Kopf schon deine Antwort zu planen. Versuche die Gedanken wirklich nachzuvollziehen und dabei möglichst noch nicht zu werten.
- Ich-Botschaften verwenden: Eine der wohl bekanntesten Kommunikationsstrategien. Ein Teil des Konzeptes der gewaltfreien Kommunikation ist es nur über dich zu sprechen. Erkläre deine Gefühle anstatt über den anderen zu sprechen. Versuche dich dabei auf konkrete Verhaltensweisen zu fokussieren und vermeide Verallgemeinerungen (immer, nie, etc.). Das kann helfen, dass es deinem Partner/ deiner Partnerin leichter fällt dir gut zuzuhören und sich weniger angegriffen fühlt.
- Spiegeltechnik: Wiederhole in eigenen Worten, was du verstanden hast. Frage nach, ob du den Punkt des anderen richtig erfasst hat und wiederholt dieses Vorgehen so lange, bis die Botschaft komplett angekommen ist.
- Zeit für Gespräche reservieren: Nehmt euch bewusst Zeit für eure Gespräche. Im Idealfall besprecht ihr Konflikte nicht in der akuten Situation. Im Streit ist nämlich unser Gehirn nicht darauf eingestellt gut zuzuhören und Lösungen zu finden. Stattdessen befinden wir uns auf einem hohen Stressniveau und vielleicht sogar im „Fight or Flight“-Modus, also unserem evolutionären Notfallprogramm.
- Klar kommunizieren: Sprich deutlich darüber, was dich bewegt. Versuche nicht aus Scham oder Angst deine Bedürfnisse und Gedanken geheim zu halten. Je offener du deinem Partner/ deiner Partnerin gegenüber bist, desto wahrscheinlicher ist es, dass auch er/sie offen zu dir ist und ihr eine Lösung findet, die zu euch passt.
- Feedback geben und annehmen: Feedback oder Kritik kann oft schmerzhaft sein und wir tendieren oft dazu das kritisierte Verhalten zu rechtfertigen oder mit Vorwürfen abzuwehren. Dahinter steht häufig die Angst nicht mehr gemocht zu werden, wenn wir Schwächen zugeben oder nicht perfekt sind. Aber auch mit Komplimenten haben viele Menschen Schwierigkeiten. Statt sie anzunehmen und ernst zu nehmen, wird die Leistung heruntergespielt. Übt doch mal bewusst euch gegenseitig Feedback zu geben. Die Person, die das Feedback erhält antwortet nur: Danke für deine Rückmeldung/ das Kompliment, ohne sich weiter zu rechtfertigen, den Inhalt zu bewerten. Lasst es einfach erstmal stehen und nachwirken.
Einige dieser Punkte sind euch vielleicht schon bekannt gewesen. Prüft doch aber einmal genau, was davon ihr wirklich umsetzt und wo es, trotz des Wissens, wie es eigentlich „richtig“ wäre, vielleicht trotzdem noch hakt. Seit dabei geduldig und möglichst mitfühlend. Miteinander, aber auch mit euch selbst.